SICHERHEITSGLAS

Das Sicherheitskonzept im Zusammenhang mit Glas umfasst ein breites Spektrum an Anwendungen. Dabei lassen sich zwei Hauptbereiche unterscheiden:

– Schutz vor unbeabsichtigten Einwirkungen (Sicherheit gegen Verletzungsrisiken),
– Schutz vor vorsätzlichen Angriffen, wie z. B. manuellen oder bewaffneten Angriffen.

Einscheibensicherheitsglas (ESG) entsteht durch Erhitzen des Glases auf etwa 600 °C, gefolgt von einem plötzlichen Abkühlen mit kalter Luft. Dabei kühlt die äußere Schicht des Glases wesentlich schneller ab als der innere Kern, was zu inneren Zug- und Druckspannungen führt.

Diese Spannungen sind verantwortlich dafür, dass alle Bearbeitungen (wie Schneiden oder Bohren) vor dem Vorspannenerfolgen müssen. Jede nachträgliche Bearbeitung destabilisiert das Spannungsgefüge und führt unweigerlich zum Bruch des Glases.

Dank dieser inneren Spannungen ist Einscheibensicherheitsglas viermal widerstandsfähiger gegen Schlagbeanspruchung als herkömmliches Glas.

Es ist außerdem deutlich beständiger gegenüber plötzlichen Temperaturschwankungen und hält größere Temperaturunterschiede innerhalb einer einzelnen Scheibe problemlos aus.

Im Falle eines Bruchs zerfällt ESG in kleine, stumpfe Bruchstücke, was das Verletzungsrisiko erheblich reduziert – im Gegensatz zu herkömmlichem Glas, das in scharfe, gefährliche Splitter zerspringt.